Perspektiven der Energieeffizienz von Bestandsbauten und kleinen Quartieren durch Energiemangement-Systeme

In den letzten Jahren hat sich die Energieversorgung in Deutschland durch den Zubau von erneuerbaren Energien deutlich gewandelt. Im Jahr 2016 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix 29%. Auch im Bereich der Wärmeversorgung wurden sowohl die Anforderungen an Gebäude erhöht (EnEV), als auch die Effizienz der Heizsysteme verbessert. Im sanierten Bestand werden diese Anforderungen allerdings selten erreicht und sind oftmals auch nicht wirtschaftlich.

Viele Bestandsgebäude, vor allem im ländlichen Raum, sind hingegen mit photovoltaischen Erzeugungsanlagen (PV-Anlagen) ausgestattet und ein Teil des erzeugen Stroms wird im Gebäude selbst verbraucht. Dieser Eigenverbrauch ist mittlerweile deutlich günstiger als der Bezug als dem Stromnetz.

Mit Energiemanagement-Systemen (EMS) stehen neue Möglichkeiten zur Verfügung diesen Eigenverbrauch energetisch sinnvoll und kostenoptimiert zu vergrößern. Dadurch wird ebenfalls die gesamte Energieeffizienz des Gebäudes und der ‘persönliche’ Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix erhöht und dabei die Energiebezugskosten verringert. Dieser Effekt wirkt sich umso deutlicher aus je geringer die EEG-Vergütung für die Erzeugungsanlage ist.

Konkurrenzlos günstig wird die Energie, sobald eine Anlage komplett aus der EEG-Förderung fällt.

Im Quartier ergeben sich mit dem Ende der EEG-Förderung (nach 20 Betriebsjahren) ganz neue Ansätze, die zurzeit keinerlei Rolle in der elektrischen Energieversorgung spielen. Lokaler Handel, Quartiersspeicherung und variable Energiepreise sind auf Quartiersebene technisch darstellbar, zurzeit aber regulatorisch noch nicht direkt abbildbar.

An dieser Stelle wird beispielhaft ein saniertes Gebäude von 1902 mit einem Energiemanagement-Konzept vorgestellt. Dabei werden sowohl das thermische, als auch das elektrische System beschrieben
und unterschiedliche Strategien für EMS vorgestellt. Ausgehend von diesem Gebäude wird konzeptionell eine Quartierslösung für eine gesamte Ortschaft vorgestellt.